CSD 2022 - “Unicorn für Alle”: Unsere Forderungen an unsere Arbeitswelt

Juli, 2022


Diesen Samstag, den 23.07.2022 werden wir von Unicorn das erste Mal mit einem Wagen am Christopher Street Day teilnehmen. Dabei wollen wir nicht nur die Diversität feiern, wir nehmen am CSD auch mit einer klaren Forderung teil. “Unicorn für Alle” lautet unser Slogan im Rahmen des diesjährigen CSD. Unicorn steht dabei für uns als Unicorn Workspaces – noch vielmehr aber für das Unicorn als Repräsentantin von Unternehmen, New Work und der Startup-Welt. Verbunden mit diesem Slogan sind drei Forderungen, die wir im Rahmen des CSD stellen: Gemeinsam für eine New Work-Kultur, die alle inkludiert! Gemeinsam für eine Startup-Szene, die Vielfalt selbstverständlich lebt! Gemeinsam für eine Unternehmenswelt, die wir alle mitgestalten! 

Mit unserem Unicorn CSD Wagen 72 sind wir am Start und freuen uns über jede*n Teilnehmer*in! Außerdem werden einige Unicorns sogar auflegen - YEAH! Start: 12:00 Uhr - Leipziger Straße / Axel-Springer-Straße.

Wir haben ein Problem! 

Unsere Arbeitsrealität ist nicht inklusiv. Noch immer sind Unternehmen Räume, in denen sich einige Menschen privilegierter, einfacher und sicherer bewegen können als andere. In Startups, mittelständischen Unternehmen und Konzernen gibt es strukturelle Missstände, über die wir sprechen müssen. Wir fordern deshalb mehr Inklusion, mehr Vielfalt und mehr Mitgestaltung in der Arbeitswelt. Vor allem fordern wir aber heute einen Diskurs, in dem queere Stimmen und ihre Forderungen gehört werden! Was bedeuten diese Forderungen und was muss sich verändern? 

Gemeinsam für eine New Work-Kultur, die alle inkludiert!

Inklusion bedeutet Selbstbestimmung. Inklusion bedeutet Strukturen schaffen, die sich an Menschen anpassen und nicht andersherum. Hiervon sind wir an den meisten Arbeitsorten weit entfernt. Noch immer geht die Mehrheit der Unternehmen von weißen cis-hetero Otto-Normalbürger*innen aus. Das ist falsch, denn unsere Gesellschaft ist viel mehr als das. Dieses heteronormative Weltbild zeigt sich in Strukturen, die queer-sein diskriminiert. Bereits im Einstellungsprozess, in der Verwendung von Sprache oder den räumlichen Strukturen in einem Büro werden queere Menschen diskriminiert. Diskriminierung am Arbeitsplatz ist somit eine Lebensrealität queerer Menschen! Dies führt dazu, dass sich viele dafür entscheiden, ihre Geschlechtsidentität oder ihre sexuelle Orientierung nicht zu teilen. Das heißt, dass aktiv ein Teil der eigenen Identität an einem Ort versteckt werden muss, an dem wir oftmals ein Drittel unseres Tages verbringen. Die Arbeitswelt muss sich verändern. Wir fordern deswegen Unternehmen jeder Größenordnung dazu auf, sich aktiv für mehr Inklusion und für den Arbeitsplatz als einen selbstbestimmten Ort einzusetzen. Es muss ein Raum geschaffen werden, in dem sich alle Mitarbeiter*innen sicher und wohlfühlen und ihre eigene Identität bedenkenlos leben können. Hierfür braucht es mehr Sichtbarkeit von queeren Menschen in der Arbeitswelt und Arbeitgeber*innen, die ihre Unterstützung offen kommunizieren – und diskriminierendes Verhalten nicht akzeptieren. 

Gemeinsam für eine Startup-Szene, die Vielfalt selbstverständlich lebt!

Ob Diversität oder Diversity: beide Begriffe sind in den letzten Jahren zu den Buzzwörtern progressiver Arbeitswelten geworden. Diversity Management ist vielerorts Teil der HR-Strategie. Diversity in Unternehmen hat das Ziel, unterschiedliche Hintergründe von Menschen wahrzunehmen und abzubilden. Es geht um eine möglichst diverse Zusammensetzung von Teams – in Bezug auf Alter, kulturelle Herkunft, körperliche Fähigkeiten, Behinderungen, Religion, biologisches Geschlecht, Geschlechtsidentitäten oder auch sexuelle Orientierung. Es geht darum, die Vielfalt unserer Gesellschaft auch auf Arbeitsebene abzubilden. Vielfalt ist die Realität unserer Gesellschaft; nicht jedoch der meisten Unternehmen. Gerade die Führungsebenen von der Startup-Szene ist ein Paradebeispiel weißer cis-Männer – da können wir uns nicht ausschließen. 

Es kann nicht sein, dass weite Teile der Gesellschaft – inklusive queere Menschen – in bestimmten Arbeitsumgebungen nicht sichtbar sind. Gerade die Startup-Szene ist ein Ökosystem, das stark maskulin geprägt ist und queere Identitäten weitestgehend unsichtbar bleiben. Dabei bieten gerade diverse Stimmen die Chance, verschiedene Lebensrealitäten zu hören und mitzudenken. Diversität und Vielfalt müssen überall mehr als ein Trend sein, sondern selbstverständlich gelebt werden. Es müssen queere Stimmen gesehen, gehört und an den Tisch geholt werden, anstatt Diversity Management von oben zu betreiben. 

Gemeinsam für eine Unternehmenswelt, die wir alle mitgestalten!

Wir müssen unsere eindimensionale Unternehmenswelt ändern. Das funktioniert nur, wenn wir diese gemeinsam mitgestalten. Wir sehen Missstände. Wir wollen auf diese aufmerksam machen. Wir wollen queere Stimmen sichtbar machen und multiplizieren. Wir wollen als LGTBQ+-Ally dabei helfen, dass diese Stimmen sichtbar sind und gehört werden. Nur so können wir Unicorn für Alle leben und gemeinsam eine Arbeitswelt der Zukunft gestalten, die inklusiv, vielfältig und multidimensional ist.