New Work & New Year: Unicorns Dos and Don'ts für 2023

January, 2023


Das Ende eines alten sowie der Beginn eines neuen Jahres stellen eine wunderbare Chance dar, um innezuhalten, zurückzuschauen und in die Zukunft zu blicken. Was funktioniert nicht? Was möchten wir hinter uns lassen? Was hat uns dieses Jahr inspiriert? Wovon wollen wir mehr sehen? So stellen wir uns New Work & the New Year vor! 

Drei Sachen, die wir 2023 in New Work sehen wollen:

1. Strategien für Mitarbeiter*innen Well-Being

New Work bedeutet, die Arbeitswelt neu zu denken. Dazu gehört auch, dass sich die Beziehung zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen stetig wandelt. Statt Arbeitnehmer*innen lediglich als Ressource zu sehen, sieht New Work in Menschen Individuen, die verschiedene Voraussetzungen und Bedürfnisse haben – und das auch am Arbeitsplatz. Deswegen geht das Konzept des Mitarbeiter*innen- Well-Being Hand in Hand mit den Werten von New Work. Lange Zeit lag der Fokus bei Angeboten im Bereich des Employee Well-Being darin, das physische und berufliche Wohlbefinden von Arbeitnehmer*innen zu fördern. Doch vielleicht war es gerade die Pandemie und die zahlreichen (psychischen) Herausforderungen, vor denen wir kollektiv und doch alleine plötzlich standen, die auch das psychische Wohlbefinden in den Vordergrund stellten. Mitarbeiter*innen Well-Being steht nun für die Förderung eines ganzheitlichen Wohlbefindens, das körperliche, emotionale, finanzielle, soziale, gemeinschaftliche Aspekte mitdenkt. Viele Unternehmen wollen das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter*innen fördern, die wenigsten haben aber eine Strategie hierfür. Wie eine Strategie für Mitarbeiter*innen Well-Being aussehen kann, ist dabei für jedes Team individuell und muss in einem iterativen Prozess immer wieder hinterfragt, herausgefordert und angepasst werden. Bei uns sieht Mitarbeiter*innen Well-Being zum Beispiel so aus

2. Mehr Work-Life-Irgendwas

Ob Work-Life-Balance, Work-Life-Integration oder Work-Life-Blending: Es gibt viele Konzepte, die auf das gleiche Ziel hinaus wollen. Sie verkörpern den Wunsch nach einer besseren Vereinbarkeit, bzw. einem besseren Zusammenspiel zwischen dem Job und dem Privatleben. Während die Work-Life-Balance für eine aktive Trennung zwischen Arbeit und dem Privaten steht und es hier darum geht, Grenzen zu ziehen und die eigenen Ressourcen auszubalancieren, verfolgen Work-Life-Integration und Work-Life-Blending einen anderen Ansatz. Sie gehen davon aus, dass eine strikte Trennung zwischen dem Arbeits- und Privatleben schlicht unmöglich ist und es daher vielmehr darum gehen muss, diese beiden Aspekte erfolgreich miteinander zu verbinden. Ob Freelancer*in oder Arbeitnehmer*in, ob Work-Life-Balance oder Work-Life-Integration: die wenigsten haben das Level an Vereinbarkeit zwischen Arbeit und Privatleben, das sie gerne hätten. Deswegen bleibt Work-Life-Irgendwas auch für 2023 ein Do. Und, das nicht nur für Arbeitnehmer*innen! Es sind vor allem auch Unternehmen, die eine Umgebung schaffen müssen, in der die Möglichkeit besteht, sich aktiv Zeit zum Leben zu nehmen. 

3. Ein Arbeitsplatz, der für alle passt: Remote, Hybrid, Büro!

Seitdem die Corona-Pandemie unsere Arbeitswelt auf den Kopf gestellt hat, gibt es wohl keine Frage, die mehr diskutiert wird. Kehren wir zurück ins Büro? Brauchen wir überhaupt noch ein Büro? Arbeitet überhaupt irgendjemand aus dem Homeoffice? Für viele Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen stellt der Limbo von Homeoffice-Pflicht, Rückkehr ins Büro und hybriden Modellen eine Herausforderung dar. Dabei sind gerade diese eine wunderbare Chance für unsere Arbeitswelt. Einige gehen gerne ins Büro. Sei es, weil sie kein geeignetes Setup zu Hause haben, die Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsort brauchen, die physische Interaktion im Büro genießen, oder weil das Büro mit vielen tollen Benefits wie leckerem Kaffee oder Team-Lunch lockt. Andere hingegen blühen im Homeoffice richtig auf, können sich viel besser konzentrieren ohne telefonierende Kolleg*innen im Büro, oder profitieren von zusätzlicher Zeit, weil lange Arbeitswege wegfallen, oder sie so andere Verpflichtungen besser in den Arbeitsalltag integrieren können. Ein Büro, in das alle jeden Tag kommen müssen, ist nicht mehr zeitgemäß. Es ist aber trotzdem wichtig, dass es weiterhin physische Büros gibt, für alle, die kommen möchten. 2023 geht es darum, hybride Arbeitsmodelle weiter in Unternehmensstrukturen zu festigen und so Modelle zu etablieren, die eine Vielzahl an Bedürfnissen abdecken. 

Drei Sachen, für die wir 2023 keinen Platz mehr in der New Work-Welt haben:

1. Einfach Durchziehen: All-Nighter

All Nighter, also das Durcharbeiten einer ganzen Nacht, sind mindestens seit den 2010ern nicht mehr cool, falls sie das überhaupt jemals waren. Leider gibt es gerade in besonders toxischen Arbeitsumgebungen den Mythos, dass All-Nighter ein Zeichen dafür sind, wie sehr “gehustled” wird. Das ist natürlich Unsinn, denn All-Nighter sind ungesund und bringen zumeist auch keine besonders umwerfenden Resultate hervor. In einer gesunden Arbeitsumgebung sollten Aufgaben außerdem nie so spät kommuniziert werden, dass sich Mitarbeiter*innen zum All-Nighter genötigt fühlen. Gleichzeitig sollte es hier auch Raum dafür geben, dass es gewünscht ist, die physische und psychische Gesundheit zu priorisieren und zu kommunizieren, wenn der Workload zu viel ist. 

2. Gender Pay Gap 

Der Gender Pay Gap ist der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen, der weiterhin ein großes Problem darstellt. Frauen verdienen in Deutschland weniger als Männer. Laut dem Statistischen Bundesamt verdienen Frauen in Deutschland im Jahr 2021 pro Stunde 18 % weniger als Männer. Diese 18 % stellen den unbereinigten Gender Pay Gap dar, welcher den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer*innen vergleicht. Der große Unterschied zwischen den Verdiensten von Männern und Frauen entsteht hierbei auch dadurch, dass viele strukturelle Aspekte dazu führen, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen oder auch in Teilzeit oder Minijobs arbeiten. Aber auch bei Positionen mit ähnlicher Berufserfahrung und Qualifikationen liegt der bereinigte Gender Pay Gap für 2021 bei 6 %. Wenn hier keine aktiven Maßnahmen getroffen werden, um den Gender Pay Gap zu beseitigen, dann wird das Schließen der Lohnlücke laut Global Citizen noch 99 Jahre, also bis 2121, dauern. Die Gründe, warum der Gender Pay Gap ein absolutes Don’t ist, liegen auf der Hand. 

3. Buzzwords, aber nichts dahinter

Für einige ist New Work selbst das größte Buzzword schlechthin. Das trifft auch zu, wenn es heißt, New Work, aber nichts dahinter. Auch im neuen Jahr darf New Work nicht zu einem Buzzword-Bingo werden, bei dem Unternehmen mit attraktiven Wörtern und Konzepten um sich werfen, aber diese in ihrer tatsächlichen Unternehmenskultur nicht zu finden sind. Denn Employee Well-Being, Work-Life-Balance, Remote Work, Workation, Social Impact, Purpose oder agiles Arbeiten sind nur dann New Work, wenn sie auch wirklich gelebt werden können.