Digital Nomads - Zuhause ist da, wo der Laptop ist

Juli, 2022


Gestern mit dem Laptop am Strand in Tulum, heute aus dem Co-Working-Space in Nairobi und morgen mit dem gesamten Team vom Bauernhof in Brandenburg: im 21. Jahrhundert ist das Büro überall da, wo das Wi-Fi gut ist. Der technische Fortschritt in Form einer schnelleren Digitalisierung hat neue Möglichkeiten der digitalen Zusammenarbeit in unserer Arbeitswelt eröffnet. Trotzdem blieb die physische Anwesenheit im Büro lange Zeit für die meisten Unternehmen der Standard. Dies versucht New Work schon lange herauszufordern und zeit- und ortsunabhängige Arbeitsmodi zu fördern. Erst die Corona-Pandemie hat zu einem Umdenken in der breiten Gesellschaft und Arbeitswelt geführt. Für viele ist Remote Work das New Normal und die digitale Zusammenarbeit von verschiedenen Orten die Norm. Kein Wunder also, dass das Leben als digitale Nomad*in nun für viele Menschen nicht nur attraktiv, sondern auch realistisch geworden ist.

Digital Nomads: Ortsunabhängiges Arbeiten mit digitalen Technologien

Als digitale Nomad*innen verstehen wir Menschen, egal ob Arbeitnehmer*in, Freiberufler*in oder Entrepreneur*in, die dank digitaler Tools ortsunabhängig arbeiten. In der Regel funktioniert das Digital Nomads-Leben für alle, die zum Arbeiten nicht mehr als einen Laptop und eine gute Internetverbindung brauchen. Für Arbeitnehmer*innen kommt ein Unternehmen hinzu, dass dieses Arbeitskonzept unterstützt – und hiervon gibt es immer mehr. Ein Stereotyp ist dabei das Bild der kreativen Weltenbummler*innen, die Dauer-reisend ihren Lebensunterhalt mit Cocktail und Laptop von der Strandbar beschreiten. Komplett falsch ist das nicht. Allerdings muss digitales Nomadentum nicht unbedingt immer heißen, dass man mit Job auf Weltreise geht. Vielmehr geht es generell um das Prinzip, für eine kurze oder lange Zeit den Arbeitsalltag an einen anderen Ort zu verlegen. Dies umschließt auch spannende Konzepte wie Landworking oder Offsite.

Das Gelände vom Co-Working & Co-Living June

Digitale Infrastruktur dank Co-Working-Spaces und Arbeiten im ländlichen Raum

Ohne gutes WLAN wird das Leben als digitale Nomad*in schwer. Gerade, wenn Arbeitnehmer*innen sich dafür entscheiden, ortsunabhängig und digital zu arbeiten, bleibt der Arbeitsalltag an sich trotzdem gleich. Kernarbeitszeit, feste wöchentliche Meetings oder auch Deadlines können nicht verschoben werden, weil das Internet im AirBnb in der Toskana doch nicht so gut ist, es einen Stromausfall im Alpen-Chalet gab oder das Lieblingscafé in Bangalore voll war. Auch die Lautstärke der Arbeitsumgebung muss mitgedacht werden, wenn man viele Meetings hat. Vielleicht kannst Du Dich trotz leidenschaftlichem Volleyball-Spiel am Strand von Phuket oder dem Verkehr von Kairos Straßen konzentrieren – für Kolleg*innen oder Business-Partner*innen sieht das aber vielleicht anders aus. Weil immer mehr Menschen ortsunabhängig arbeiten, sind Orte mit entsprechender Infrastruktur für digitale Nomad*innen wie Co-Working-Spaces nicht nur in Städten, sondern auch an entlegeneren (Urlaubs)-Orten zu finden. Ein spannendes Konzept, dass gerade in den letzten Jahren beliebt geworden ist, ist das Landworking. Hier trifft das Landleben auf gut ausgestattete Working-Hubs. Gerade in Deutschland stellt eine stabile Internetverbindung in ländlicheren Gegenden leider immer noch eine Herausforderung dar, weshalb Landworking Stadtflucht-Träume wahr werden lässt. Unsere Kolleg*innen von June haben diesen Sommer die Stadtflucht-Träume wahr werden lassen. Knapp 45 Minuten von Berlin entfernt kann man nun Co-Working und Co-Living betreiben.

Offsite mit dem Unternehmen als digitale Nomad*in unterwegs

Als Offsite wird in der New Work-Welt grundsätzlich verstanden, wenn sich Teams außerhalb des üblichen Arbeitsortes – sei es Büro oder Homeoffice – zum Arbeiten, Teambuilden oder Fortbilden, oder alles gleichzeitig treffen. Klassischerweise war Offsite ein Konzept für Tagungen oder Klausuren. Mittlerweile wird Offsite aber auch als “Teamurlaub” interpretiert. Das gesamte Team verreist gemeinsam zum ortsunabhängigem Arbeiten, und kann im besten Fall danach noch Urlaub dranhängen. Das kann eine tolle Möglichkeit darstellen, um als Team zusammenzuwachsen, aber auch um intensiv zusammenzuarbeiten.

Aufgepasst und gut vorbereitet als Digitale Nomad*in 

Die Vorteile des digitalen Nomadentums liegen auf der Hand: der Ort des Arbeitens kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, ein Ortswechsel kann Produktivität und Kreativität fördern und die eigene Motivation und Zufriedenheit – nicht nur auf der Arbeit – steigern. Für viel ergibt sich zudem mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit, z.B. durch Zeitverschiebung oder weil Arbeitswege wegfallen und eine bessere Vereinbarkeit zwischen Berufs- und Privatleben entsteht. Digitale Nomad*innen müssen jedoch auch einiges beachten. Dazu gehören Zeitverschiebung, ggf. Visa (ein Tourist*innen-Visum ist nicht immer die legale Lösung), bei (freiberuflichen) Langzeit-Nomad*innen auch die Frage nach Hauptwohnsitz und Steuern, aber auch die Gefahr, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Erholung verschwimmen. Gerade bei kurzzeitigen “digitalen Ortsauszeiten” ergeben sich diese Herausforderungen aber meist nicht und sie können als Chance genutzt werden, um neuen Wind in den Arbeitsalltag zu bringen.