Unconscious Bias Workshop: misc x Unicorn

September, 2021


Wir bei Unicorn Workspaces sind ein bunter Haufen. Wir sind über 50 Mitarbeiter*innen, sprechen über elf Sprachen und streiten uns regelmäßig darüber, welcher Kartoffelsalat der beste ist (mit Mayo oder Essig?). Aber eins haben wir alle gemeinsam: uns allen ist ein Arbeitsumfeld wichtig, das frei von Diskriminierung und Mobbing ist. Wir Einhörner feiern Diversität und Inklusion. Und weil auf unsere Worte auch Taten folgen, gehen wir regelmäßig kleine und große Schritte, um unseren Ansprüchen an Toleranz und Gleichberechtigung immer gerecht zu werden.

Aus diesem Grund durften wir vor kurzem an einem Workshop  zum Thema ‘Unconscious Bias’ teilnehmen, der von misc durchgeführt wurde.

Wer oder was ist misc?

Misc ist eine Agentur für kulturellen Wandel und setzt sich mit dem Kernteam um Demba, Julia und Runa für mehr Diversität, Anti-Rassismus, LGBTQIA+-Rechte und gegen Altagssexismus, White/ Male Privilege und vieles mehr ein. In Form von z.B. Workshops, Talks sowie Coachings unterstützt das Team von misc Unternehmen auf ihrem Weg zu einem Arbeitsumfeld, das von Diversität und Respekt für jede Art von Mensch und Gruppierung geprägt ist.

Unconscious Bias - mehr als nur ein Zungenbrecher

Jeden Tag treffen wir bewusste Entscheidungen: der schnellste Weg zur Bahn, die Auswahl unseres Mittagessens und was wir in Meetings sagen. Aber was ist mit den unbewussten Entscheidungen?

Abgesehen davon, dass der Begriff “Unconscious Bias” - also unbewusste Vorurteile - für deutschsprachige Zungen kaum auszusprechen ist (ungefähr so: ankonnschis baies),  geht es genau um solche unbewussten Entscheidungen und Denkmuster, die unser Handeln maßgeblich beeinflussen. Was uns dabei nicht bewusst ist, ist, dass uns diese unbewussten Vorurteile auch im beruflichen Kontext erheblich beeinflussen. Mit der Hautfarbe, der sozialen Herkunft, dem Geschlecht, Alter und vieles mehr, verbinden wir Assoziationen, die zu unbewussten kognitiven Verzerrungen führen können. 

Worum ging es bei dem Workshop?

Um an unseren eigenen unbewussten Vorurteilen zu arbeiten, ging es im Workshop darum, das Konzept der „Unconcious Biases“ kennenzulernen, die eigenen Denkstrukturen und Vorurteile zu erkennen und ihre Ursprünge aufzudecken. Dabei begleiteten uns u.a. folgende Leitfragen:

  • Bin auch ich unbewusst diskriminierend?
  • Wie erkenne ich die eigenen Diskriminierungen?
  • Welche Privilegien habe ich, wie erkenne ich sie?
  • Was habe ich gesellschaftlich gelernt und wie lerne ich neu?
  • Wie erkenne ich strukturelle Benachteiligung?
  • Was kann ich tun, wenn ich das Gefühl habe unbewusste Vorurteile zu haben? 

Da wir auch Teammitglieder außerhalb unseres Hauptsitzes in Berlin haben, fand der Workshop online statt, um zu gewährleisten, dass alle Interessierten teilnehmen können. Der Workshop hat von der Partizipation aller Teilnehmer*innen gelebt. In kleinen Gruppen haben wir verschiedene Aufgaben bearbeitet, welche anschließend gemeinsam in Diskussionsrunden besprochen wurden. Wir haben viel diskutiert, unsere eigenen Erfahrungen geteilt und voneinander gelernt.

Was haben wir gelernt?

Wie zu erwarten, gab es viel zu lernen und bei einem Punkt sind wir uns alle einig: wir haben alle unbewusste Vorurteile und haben alle Aufholbedarf bei der Reduktion von verzerrten Denkmustern. Aber wo fangen wir damit an? Getreu den Worten des King of Pop “If you wanna make the world a better place, take a look at yourself and then make a change”, fängt der Veränderungsprozess bei uns selbst an. Das bedeutet verzerrte Denkmuster zu 1) akzeptieren 2) identifizieren 3) analysieren 4) reflektieren und 5) reduzieren. 

Seid aber nicht zu streng mit Euch selbst. Alle machen Fehler und das ist okay, sofern Ihr daran arbeitet, dass sich der Fehler nicht wiederholt. Und dann gilt es Familie, Freund*innen, Teammitglieder und auch unsere Kundschaft auf mögliche Vorurteile  aufmerksam zu machen. Redet miteinander, hinterfragt einander und nehmt Diskriminierung niemals in Kauf!

Die AHA-Momente

Zwei konkrete Erkenntnisse, die wir aus dem Workshop mitgenommen haben, möchten wir unbedingt mit Euch teilen:

  1. Du wirst diskriminiert, sexuell belästigt, rassistisch angegriffen oder beleidigt? Das ist eine Straftat - bringe sie zur Anzeige! Selbst wenn die Chancen, dass die entsprechende Person zur Verantwortung gezogen wird, gering sind. Denn jede registrierte Straftat bedeutet, dass sie in die öffentliche Statistik eingeht uns das führt wiederum zu öffentlichen Druck!
  2. “Ische” und “Gemauschel” sind höchst antisemitische Begriffe (es gibt noch viele mehr!). Das war uns allem im Workshop nicht bekannt und die Überraschung entsprechend groß. Bitte behaltet das im Hinterkopf und macht andere darauf aufmerksam, falls Euch die Begriffe zu Ohren kommen sollten.

Für uns war der Workshop sehr wertvoll und wir können Euch die Angebote von misc nur ans Herz legen!