Mit ESG Euer Unternehmen (neu-gestalten) und Investor*innen anziehen

Juni, 2021


Was ist ESG?

ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). ESG bezieht sich auf das Tracken und Messen der Auswirkungen eines Unternehmens in all diesen miteinander verbundenen und für die Unternehmungs-Leistung entscheidenden Bereichen. Der Ruf nach mehr Nachhaltigkeit – nicht nur mit Bezug auf die Klimakrise, sondern auch mit Blick auf soziale Nachhaltigkeit – wird immer lauter und dringlicher. Dabei ist ESG nicht nur etwas für große Konzerne. Auch für KMUs und Startups ist es von grundlegender Bedeutung, sich ESG zum Teil der eigenen Identität zu machen – vor allem in Wachstumsphasen. Es gilt: jedes Unternehmen kann einen ESG-Rahmen erschaffen, befolgen und mit diesen Richtlinien etwas verändern.

Warum sollten sich Unternehmen für ESG interessieren? 

  1. Ethisches Bewusstsein: Für einen positiven Einfluss auf Mitarbeiter*innen, Stakeholder*innen und die natürliche (Um-)Welt.
  2. Regulatorische Anforderung: Regulationen werden dies zukünftig mit Blick auf die UN SDGs (United Nations Sustainable Development Goals)  bis ca. 2030 anfordern. Warum also nicht schon jetzt anfangen?
  3. Interesse von Investor*innen: Menschen ändern ihre Gewohnheiten beim traditionellen Investieren. Einige Investor*innen mögen immer noch Zahlengetrieben sein, aber viele konzentrieren sich jetzt zuerst auf die Wirkung (und diese attraktiven Investor*innen werden zudem weniger Rendite erwarten).
  4. Mitarbeiter*innen und Kund*innen: Ihr werdet eine andere Art von Mitarbeiter*innen und Nutzer*innen anziehen, die ähnliche Anliegen teilen.

E steht für Environmental (Umwelt)

Um den Umwelteinfluss Eures Unternehmens zu messen, müsst Ihr Euer Produkt und dessen individuellen Lebenszyklus genau betrachten. Aber auch abgesehen davon, könnt Ihr allgemeine Aspekte berechnen, um Eure Unternehmensnachhaltigkeit zu erhöhen und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Maßnahmen können negiert, eliminiert oder reduziert werden. In diesen Bereichen könnt Ihr beispielsweise ganz einfach aufpassen und umdenken:

  • Energieverbrauch: Elektrizität, Heizen, etc.
  • Abfallmanagement / Umweltverschmutzung: Mülltrennung, etc.
  • Geschäftsreisen: Strecke, Häufigkeit, Transportmittel, etc.
  • Materialien und Versand: Methode, Distanz, Onlineshopping, etc.

Durch einen Vergleich auf monatlicher oder jährlicher Basis könnt Ihr Wege finden, Eure Umweltauswirkungen zu verbessern. Weitere Anregungen, wie Ihr als Unternehmen Nachhaltigkeit vorantreiben könnt, findet Ihr hier in unserem Artikel über mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen.

S steht für Social (Soziales)

Dieser Aspekt fließt bereits in das Konzept der New Work ein, in welchem das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen eine große Rolle spielt. Folgendes wird berücksichtigt:

  • Work - Life - Balance: die Möglichkeit örtlich und zeitlich flexibel zu arbeiten.
  • Mitarbeiter*innen-Wellbeing: zusätzliche Vorteile oder Programme für das physische und psychische Wellbeing.
  • Diversität: die Förderung eines breiten Spektrums an Inklusion unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, kulturellem Hintergrund, usw.

Die soziale Verantwortung ist schwieriger zu messen als die Auswirkungen auf die Umwelt, weil es keine festen Regeln gibt und sie von Unternehmen zu Unternehmen variiert. Letztendlich muss jedes Unternehmen für sich herausfinden, welche Moralvorstellungen für sie bedeutsam sind. Beispiele an Aspekten, die dennoch gemessen werden können, wären freiwilliges Geschlechtsidentitätsverhältnis, Gleichgewicht der Mitarbeiterinnen im Management, barrierefreie Zugänglichkeit des Arbeitsplatzes oder Website-Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen.

Weitere Richtlinien findet Ihr in den SDGs der UN. Diese Ziele haben die Definitionsfaktoren von ESG beeinflusst, denn sie umreißen, was die UN bis 2030 in Bezug auf bestimmte ökologische und soziale Themen erreichen will.

G steht für Governance (Unternehmensführung)

Diese Kategorie bezieht sich auf die rechtlichen Standards eines Unternehmens sowie auf die Geschäftsethik. Sie steht auch dafür, dass offen und transparent kommuniziert wird, wie das Unternehmen arbeitet. Ein Beispiel wären die Gehälter von Mitarbeiter*innen: es sollte für faire Löhne gesorgt werden, ohne, dass es große Gehaltsunterschiede zwischen Management und Mitarbeiter*innen gibt. Dieser Ethikkodex bedeutet auch, dass es eine Ebene der Verantwortlichkeit für das Unternehmen gibt, klare und sachliche Informationen über Rollen und Verantwortlichkeiten zu schaffen.

Was bei der Strategieentwicklung / Parametrierung zu beachten ist:

  • Managementansatz: Material strategisieren und priorisieren,
  • Initiativen: Programme, Richtlinien, Verfahren zum Umgang mit Risiken und Chancen und
  • Metriken, Ziele, Vorgaben: quantitative Faktoren verwenden, um den Fortschritt bei gesetzten Zielen und Benchmarks zu verfolgen.

Und wie fangen wir an?

Das sieht für jedes Unternehmen anders aus. Denn jedes Unternehmen hat unterschiedliche Probleme, Herausforderungen, aber auch Chancen. Es geht deswegen vor allem darum sich anzuschauen, wie der Status Quo aussieht und wie man die Auswirkungen der drei Kategorien zum positiven verändern kann. ESG ist nur einer von vielen wichtigen Begriffen, aber er ist ein wichtiger Bestandteil für die Zukunft des Geschäfts.